Dialyse verstehen und wie sie funktioniert !



Weitere detaillierte Informationen über die Dialyse erhalten sie auf der                                                             "HOMPAGE" von Martin G. Müller 

                                                                        spektrum-dialyse.de


Ernährung bei Dialyse

Ist eine Dialysetherapie notwendig, gelten die diätetischen Ernährungsempfehlungen: viel Eiweiß, wenig Trinken, kalium-, phosphat- und salzarm. Bei Beachtung der Diätrichtlinien verbessern sich die Lebensqualität und die Verträglichkeit der Dialysebehandlung. Es gibt keine festen Diätvorschriften für alle Dialysepatienten, vielmehr muss die entsprechende Diät individuell für jeden Patienten angepasst werden.

 

·           Da bei der Dialyse Aminosäuren (Eiweißbausteine) verloren gehen und es bei der Urämie zu einer Störung des Stoffwechsels, und damit zu einer Störung beim Eiweißaufbau kommt, ist eine eiweißreiche Ernährung wichtig. Sie sollte 1,0 – 1,2 g Eiweiß pro kg Körpergewicht betragen; bei der Peritonealdialyse sogar 1,2 – 1,5 g, da hier auch ganze Eiweißbausteine verloren gehen. Gute Eiweißquellen sind Fleisch, Fisch, Eier, Milch und Milchprodukte.

 

·           Um einer Überwässerung entgegen zu wirken, wird die Trinkmenge individuell vom Dialysearzt festgelegt. Allgemein gilt: Urinmenge + 500 – 800 ml pro Tag. Zur Ermittlung der Flüssigkeitszufuhr sollte sich der Patient täglich wiegen. Die tägliche Gewichtszunahme sollte 0,5 – 1,0 kg nicht überschreiten und mehr als 2 – 3 kg sollten zwischen 2 Dialysen nicht liegen. Neben der Trinkmenge muss auch der Wassergehalt in Lebensmitteln angerechnet werden (z.B. Suppen, Gemüse, Obst, Pudding, Joghurt). Salz und süße Getränke sollten gemieden und Medikamente mit dem Essen eingenommen werden. Eiswürfel, saure Drops, Zitronenstückchen und Kaugummi ohne Zucker können helfen das Durstgefühl zu minimieren.

 

·           Der Kaliumspiegel im Blut steigt durch die verminderte Urinausscheidung an. Eine Hyperkaliämie (> 4,5 mmol/l) führt zu Herzrhythmusstörungen und kann sogar zu Herzstillstand führen. Deshalb ist die Kaliumaufnahme über die Nahrung zwingend einzuschränken auf max. 1600 mg pro Tag. Dies gilt besonders für die Hämodialyse.
Günstig ist es, sich nach der Dialyse strenger an die Diät zu halten und „Ausnahmen“ so kurzfristig wie möglich vor der Dialyse zuzulassen (maximal 1 Tag vorher), um den
Körper weniger lange damit zu belasten.

 

·           Auch die Phosphatwerte steigen bei nachlassender Nierenfunktion an (> 1,45 mmol/l). Es kommt zu Knochenveränderungen, Gefäßschäden und zu einer Überproduktion der Nebenschilddrüsen. Da die Phosphoraufnahme bei gleichzeitig eiweißreicher Kost nur bedingt einschränkbar ist, ist die Einnahme von Phosphatbindern notwendig. Empfohlen wird eine Aufnahme von max. 1000 mg pro Tag.

 

·           Durch die Einschränkung der Trinkmenge, wird eine salzarme Ernährung empfohlen um den Durst nicht weiter zu steigern. Außerdem führt ein erhöhter Natriumgehalt im Blut (Kochsalz = Natriumchlorid) zu einer Ansammlung von überschüssiger Flüssigkeit im Gewebe. Statt zu salzen, können Kräuter und Gewürze verwendet werden. Auch stark salzhaltige Lebensmittel wie z.B. geräucherte und gepökelte Fleisch- und Fischwaren (z.B. Schinken, Mettwurst, Salzheringe), Fertiggerichte, -soßen und –suppen, Brühwürfel, Ketchup und Laugenbrezeln sollten vermieden werden. Dämpfen, Dünsten, Braten und Grillen sind geschmackserhaltende Zubereitungsverfahren.

 

·           Eine ausreichende Energiezufuhr ist wichtig um einem vermehrten Eiweißabbau entgegenzuwirken. Bei 75 kg Körpergewicht entspricht dies 2200 – 2600 kcal am Tag. Bei Übergewicht gilt eine Gewichtsstabilisierung und langsame Abnahme. Bei der Peritonealdialyse muss der Energiegehalt des Dialysats von 400 – 800 kcal berücksichtigt werden.

 

 

  1. Diätetische Maßnahmen bei zu hoher Kaliumkonzentration im Blut (Hyperkaliämie)

-          Auswahl kaliumarmer Lebensmittel, nur einmal am Tag frisches Obst oder Salat

-          Lebensmittel auslaugen:
Kartoffeln, frisches und tiefgekühltes Gemüse und Obst schälen, kleinschneiden und in 10facher Menge Wasser einige Stunden bzw. über Nacht wässern oder die
Lebensmittel auf 70 °C erhitzen, dann mindestens über 3 Stunden langsam abkühlen lassen.
Bei beiden Verfahren die Lebensmittel anschließend in reichlich frischem Wasser
kochen und evtl. das Kochwasser ein- bis zweimal erneuern.

-          Konservenobst und –Gemüse enthält allgemein weniger Kalium. Sowohl das Koch- als auch das Konservenwasser muss verworfen werden.

 

 

  1. Maßnahmen bei zu hoher Phosphatkonzentration im Blut

Die Einhaltung einer phosphorarmen Ernährung ist schwierig, da die meisten eiweißreichen Lebensmittel auch reich an Phosphor sind.

-          Auswahl phosphorarmer Lebensmittel

-          Einnahme von Phosphatbindern

-          Vermeiden von Phosphorzusätzen mit den E-Nummern:

E         338                              E         540E

E         339                              E         543

E         340                              E         544

E         341

E         450a

E         450b

E         450c

 

 

  1. Auswahl an geeigneten und weniger geeigneten Nahrungsmitteln

 

Nahrungsmittel

Geeignet

Weniger geeignet

Getränke

Mineralwasser

Tee

Wenig Kaffee

Limonade

Obst- und Gemüsesäfte

Instantgetränke (Pulver-Kaffee)

Kakaohaltige Getränke

Schwarzer Tee

Cola

Brot

Backwaren

Getreideprodukte

Polierter Reis

Ei-freie Nudeln

Mehl Type 405

Misch-, Weiß- oder Grahambrot

Grieß

Cornflakes

 

Vollkornreis

Vollkornnudeln

Vollkorn- oder Körnerbrot

Knäckebrot

Kleie

Haferflocken und Müsli

Leinsamen

Nüsse

Sonnenblumenkerne

Hefe und Backpulver

Backwaren (besonders
kakao- oder nusshaltige)

Laugengebäck

 

 

Gemüse und Kartoffel

Ca. 30 g Blattsalat am Tag oder

Ca. 150 – 200 g Gemüse pro Tag, gewässert

 

Gurke

Chicorées

Kopfsalat

Eisbergsalat

Spargel

Zwiebel

Lauch

Paprika

Radieschen

Aubergine

Wirsing

Weißkohl

Rotkraut

Sauerkraut

Grüne Bohnen

 

Gemüsekonserven ohne Wasser

Linsen

Erbsen

Bohnen

Kichererbsen

Spinat

Brokkoli

Rosenkohl

Grünkohl

Mangold

Pastinake

Kohlrabi

Fenchel

Rote Beete

Tomaten

Oliven

Sprossen

Pilze

Feldsalat

Soja + Sojaprodukte

 

Kartoffel und
Kartoffelfertigprodukte (Chips, Klöße, Kroketten, Pommes frites…)

Obst

1 x 100g rohes Obst am Tag oder 1 x 150 g gekochtes Obst ohne Flüssigkeit

 

Heidelbeeren

Brombeere

Erdbeeren

Sauerkirschen im Glas

Birne

Apfel

Wassermelone

Apfelsine

Grapefruit

Ananas

 

Obstkompott ohne Flüssigkeit

Trockenobst (Rosinen,

Datteln, Feigen, Aprikosen,

Pflaumen,…)

 

Frisches Obst wie:

Aprikosen

Pfirsiche

Nektarine

Pflaumen

Bananen

Mirabellen

Kiwi

Melone

Avocado

Feigen

Johannisbeeren

Himbeeren

Trauben

Milch und
Milchprodukte

Wenig Käseprodukte, aber
fettreich:

Frischkäse, Quark

Camembert, Brie, Romadur

Mozzarella

Schnittkäse 20g pro Tag (1 Sch.)

Sahne

Crème fraiche

 

Insgesamt 150 g am Tag:

Milch

Joghurt

Kefir

Magerprodukte

 

Schmelzkäse

Kochkäse

Milchpulver

Kondensmilch

Fleisch und Fisch

Alle Sorten 100 g am Tag

Fettigere Fleischsorten bevorzugen

 

 

Innereien

Gepökelte und geräucherte Fleisch- und Fischwaren

Fleisch- und Fischkonserven

Mageres Fleisch

Eidotter

Wurst

Ca. 50 g am Tag

 

Streichfette und Öle

Alle Sorten

 

Gewürze

Wenig Kochsalz

Kräuter und Gewürze

Kochsalzersatzmittel

(Diät salz)

Fleisch- und Hefeextrakte

Fleisch- und Gemüsebrühe

Tomatenmark und Ketchup

Süßwaren

Zucker

Honig

Marmelade

Süßwaren ohne Nüsse und Kakao

Schokolade

Pralinen

Nussnougatcreme

Marzipan